ANGEBOTENE BEHANDLUNGEN
Wachstumsstörungen / Dysgnathie
Orthognathe Chirurgie
Wachstumsstörungen im Bereich des Gesichtsschädels können zu Fehlstellungen von Ober- und Unterkiefer führen mit charakteristischem Gesichtsprofil und Kaufunktionsstörungen (mangelhafte Kaufähigkeit, Kiefergelenksbeschwerden, inkorrekte Zahnabnutzung, Mundatmung, Zahnfleischerkrankungen, Schlafapnoe).
Vor der operativen Korrektur werden durch den Kieferorthopäden (Spezialgebiet der Zahnmedizin) die Zahnbögen mittels festsitzender Apparaturen (Spangen) aufeinander abgestimmt. Die Operation wird anhandvonDurchzeichnungen des seitlichen Schädelröntgenbildes (Fernröntgen) und anhand von Gipsmodellen millimetergenau geplant. Mittlerweile werden viele Fälle computer-gestützt geplant, und anhand der Foto- oder Computersimulation kann der Patient das zu erwartende Resultat im Voraus sehen. Chirurgie nach inkonventionellen Methoden sowie mittels Osteodistraktion wird durch uns regelmässig durchgeführt.
Unsere Praxis ist für die Planung und Durchführung der notwendigen Eingriffe speziell eingerichtet.
Der Chefplaner
Der wissenschaftliche Illustrator Matthias Haab ist schon seit über 20 Jahren als Gesichtsplaner tätig. Dabei bedient er sich fast anachronistischer Mittel.
Artikel in der NZZ vom 11. Dezember 2012 (PDF)
Gesichtsasymmetrie wird zumeist durch einseitiges Über- oder Unterwachstum verursacht. Nach gründlicher Abklärung und Definieren des Ursprungs der Veränderung, was eine Szintigraphie des Kieferköpfchens erforderlich machen kann, wird ein Behandlungsplan erstellt.
Um ein optimales funktionelles und ästhetisches Resultat gewährleisten zu können, müssen manchmal 3D-Bilder aus den individuellen Röntgendaten errechnet werden, was eine virtuelle Behandlungsplanung ermöglicht.
Zahnfehlstellungen
Zahnfehlstellungen werden in der Regel durch den Kieferorthopäden (Spezialgebiet der Zahnmedizin) mit abnehmbaren oder festsitzenden Apparaturen behandelt. In manchen Fällen braucht es zusätzliche chirurgische Massnahmen:
Operative Zahnentfernung
Weisheitszähne finden oft nicht genügend Platz im Kiefer und verursachen Schmerzen, Entzündungen, oder drücken auf die Nachbarzähne. Die Entfernung ist einfacher und risikoärmer, wenn das Wurzelwachstum noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Die Entfernung geschieht in lokaler Betäubung oder, seltener, in Vollnarkose.
Anschlingen eines verlagerten Zahnes
Am Häufigsten kommt es bei oberen Eckzähnen vor, dass diese nicht den normalen Weg zum Durchbruch finden. Dann kann der Zahn operativ aufgesucht und ein Draht angeklebt werden damit der Zahn langsam in die Zahnreihe geführt wird.
Autotransplantation eines verlagerten Zahnes
Eine weitere Methode zur Einreihung verlagerter Eckzähne ist die Autotransplantation. Der Zahn wird vorsichtig aus dem Knochen gelöst und gleich an die vorgesehene Stelle im Kiefer eingesetzt.
Gaumenimplantat
Mit einer vorübergehend eingesetzten kurzen Implantatschraube im Gaumen kann eine kieferorthopädische Apparatur fest verankert werden, was die Behandlung oft sehr vereinfacht. Das Einbringen des Implantates dauert nur wenige Minuten und ist schmerzlos.
Mikroschrauben
Eine weitere Möglichkeit zur Verankerung orthodontischer Apparaturen bieten miniaturisierte Knochenschrauben, die auch in die engen Zwischenräume einzelner Zähne gesetzt werden können.
Orthodontische Anker
Um Zähne oder Zahngruppen effizient innerhalb eines Kiefers bewegen zu können, sind manchmal Miniplatten notwendig, die mit dem Kiefer verschraubt werden und ein Häkchen für das Einhängen von Gummizügen aufweisen. Mit solchen Ankern und Gummizügen kann in gewissen Fällen auch das Kieferwachstum günstig beeinflusst werden (Bollard Anchors).
SARPE (surgical assisted rapid palatal expansion)
Bei zu schmalem Obekiefer kann dieser mit einer Dehnapparatur verbreitert werden. Bei Kindern ist die Gaumennaht noch offen, später muss diese chirurgisch eröffnet werden und gleichzeitig der Oberkieferknochen geritzt werden, damit die Dehnung funktioniert. Der entstehende Spalt wird fortlaufend mit neuem Knochen aufgefüllt.
Frontblock-Osteotomie
Bei Engstand der Frontzähne im Ober- und Unterkiefer können zahntragende Kieferteile ausgeschnitten und innert Tagen oder wenigen Wochen in die gewünschte Position manövriert werden. Der neugebildete Knochen bietet Platz für eine Normalisierung der Zahnstellung (Distraktionsosteogenese).
Referat „Verbesserung der Funktionalität“
Marius Bredell vom 1.07.2016
Kiefergelenksbeschwerden
Kiefergelenkbeschwerden können sich in Form von Knacken, Reiben, lokalen oder ausstrahlenden Schmerzen, Aushängen des Kiefers, Gesichts-Asymmetrien oder als Vorkontakt der Zähne oder Kaumuskelschmerzen Erscheinung treten. Die Diagnose kann meistens nach einer klinischen und – bei Bedarf – radiologischen Untersuchung gestellt werden. Die am häufigsten angewandten bildgebenden Verfahren sind die digitale Volumentomographie, die Computertomographie und die Magnetresonanztomographie.
Die meisten Beschwerden können mittels nicht-chirurgischer Massnahmen behandelt werden (Physiotherapie, Biss-Schiene). Nur selten sind chirurgische Eingriffe notwendig. Die Arthroskopie ist eine minimalinvasive Methode, um einen Einblick in das Kiefergelenk zu bekommen. Bei Bedarf können Proben entnommen und Narbengewebe gelöst werden. Eine invasive Chirurgie wird nur dann empfohlen, wenn andere Therapiearten keine Verbesserung gebracht haben. Sehr selten nötig, aber bei entsprechender Indikation einzig erfolgsversprechend, ist der totale Kiefergelenkersatz, wobei – ähnlich wie bei einer Hüftprothese – eine das ganze Gelenk ersetzende Endoprothese eingesetzt wird. Diese wird mittlerweile häufig mittels computergestützter Planung spezifisch für jeden Patienten individuell hergestellt. Wir gehören zu den Pionieren der Kiefergelenksersatzchirurgie in der Schweiz.
Tumorchirurgie sowie Rekonstruktive Chirurgie
Gutartige Tumore, Zysten, vaskuläre Malformationen
Benigne Tumore sind gutartige Veränderungen, die sich durch ein eigenständiges Wachstum auszeichnen, welches im Vergleich zum umliegenden Gewebe relativ vermehrt ist. Grundsätzlich kann jedes Gewebe vermehrtes Wachstum aufweisen, also z. B. Haut oder Schleimhaut, Speicheldrüsen, Bindegewebe oder auch Knochen. Dies kann im Alltag störend sein, sodass viele Patienten es wünschen, solche Veränderungen entfernen zu lassen.
Um diese gutartigen Veränderungen auch sicher als solche bestimmen zu können, ist es häufig notwendig, eine Biopsie durchzuführen, d. h., eine Gewebeprobe zu entnehmen, was für die Planung der weiteren Behandlung hilfreich ist.
Zysten (meist nicht echte Tumore) entstehen aufgrund einer Gruppe von Zellen, welche im Laufe ihres Wachstums in ihrer Mitte einen Hohlraum bildet, der sich langsam vergrössert. Gründe für diese Entwicklung können ein retinierter oder chronisch entzündeter Zahn sein, wobei die Ursache in vielen Fällen unklar ist. Zysten müssen behandelt werden, da sie sich oft vergrössern. Gewisse gutartige Tumore sehen aus wie Zysten, weswegen vor einer definitiven Behandlung immer eine Gewebeprobe entnommen werden muss, die in einem Labor fachgerecht untersucht wird.
Vaskuläre Malformationen sind gutartige Gefässveränderungen, welche häufig in Form bläulicher Veränderungen auftreten. Ein im Verlauf zunehmendes Wachstum ist meist eine Indikation zu einer Therapie, wobei häufig Sklerotherapien, also Verödungen der Gefässveränderung, oder auch eine Chirurgie in Frage kommen.
Mundschleimhautveränderungen
Die Mundschleimhaut ist ein sich schnell veränderndes Organ. Solche Veränderungen können die Farbe oder Form betreffen und benötigen nicht immer eine Behandlung. Das Abklären von Schwellungen, Aphthen, weisslichen oder rötlichen Veränderungen ist aber dann wichtig, wenn sie neu entstanden sind, an Grösse zunehmen oder wenn man darüber beunruhigt ist.
Ob eine Biopsie, also eine Gewebeprobe, notwendig ist, lässt sich nach einer kurzen Untersuchung feststellen. Die Therapie der entsprechenden Veränderung richtet sich nach den Schlussfolgerungen aus Untersuchung und Biopsie. Medizinische Therapie, Chirurgie und Laserbehandlung werden nach Bedarf in der Praxis angeboten.
Unsere über Jahre hinweg erarbeiteten Kenntnisse in der Untersuchung und Behandlung von Patienten mit Mundschleimhaut-Veränderungen erlauben es uns, Sie kompetent zu beraten.
Bösartige Tumore
Manche Veränderungen im Gesicht oder Mundbereich wachsen in einer solchen Form, dass umliegendes Gewebe Schaden nehmen kann. Bösartige Tumore entstehen meistens aus der Mundschleimhaut, könnten sich aber auch aus den Speicheldrüsen, anderem Weichgewebe oder Knochen entwickeln. Bösartige oder maligne Tumoren wachsen nicht nur am Ort selbst, sondern können auch über die Lymphbahnen oder auf dem Blutweg Ableger absetzen. Neben einer gründlichen Untersuchung und Diagnosestellung mittels Gewebeprobe werden in solchen Fällen weitere apparative Untersuchungen durchgeführt, um sowohl die Grösse und Ausdehnung wie auch mögliche Ableger darstellen zu können. Dies ermöglicht es uns, zusammen mit Kollegen des wöchentlich durchgeführten Tumorboards im Kantonsspital Winterthur, die beste Behandlungsmöglichkeit interdisziplinär auszuwählen.
Wenn es zu einer chirurgischen Behandlung kommt, sind wir in der Lage, Ihnen mit unserer langjährigen Erfahrung sowohl in der Entfernung des Tumors wieauch im Wiederaufbau des entstandenen Defekts zu helfen. Wenn notwendig, wird die modernste, computer-assistierte und patientenspezifische 3D-Operationsplanung angewandt, um die komplexen funktionellen und ästhetischen Fähigkeiten des Gesichtes optimal wiederherzustellen.
Rekonstruktive Chirurgie
Die Methoden der Rekonstruktiven Chirurgie und Wiederherstellungs-Chirurgie werden angewandt, um den komplexen funktionellen und ästhetischen Bedürfnissen des Gesichts gerecht zu werden. Defekte im Gesichtsbereich können durch Traumata (Verletzungen), Tumore oder Geburtsgebrechen verursacht werden. Um solche Defekte wieder aufzubauen, können lokales Gewebe oder ortsferne Lappen benutzt werden. Für die Gesichtsregion häufige Spenderregionen sind zum Beispiel der Unterschenkel oder die Schulter, von wo Teile solcher Strukturen mittels mikrovaskulärer Techniken transplantiert werden, um die defekte Region wieder optimal aufzubauen.
Eigenfettinjektionen, Filler und Botox spielen für einige Patienten eine wichtige Rolle, um das Gesicht zu rekonstruieren. Bei gewissen Defekten, zum Beispiel im Augenhöhlenbereich nach Orbitafrakturen, werden oft patientenspezifische, computer-geplante Titangeflechte angefertigt. Unsere Ärzte sind führend in diesem Bereich und leiten oft international anerkannte Kurse in rekonstruktiver Chirurgie.
11th Zurich Surgical Facial Access and Free Flap Course
Einsatz der computerassistierten Chirurgie in der MKG-Chirurgie
Oralchirurgie
Die dritten Molaren oder Stockzähne werden auch Weisheitszähne genannt. Im Rahmen der Evolution sind bei gleichbleibender Anzahl Zähne unsere Kiefer immer kleiner geworden, da sich unsere Ernährungsgewohnheiten verändert haben. Aus diesem Grund haben die Weisheitszähne oft keinen Platz, um sich komplett in die Zahnreihe einzugliedern. Dies kann zu lokalen Entzündungen der Schleimhaut und des umliegenden Knochens führen sowie Veränderungen in der Position oder Abbau von Substanz der danebenliegenden Zähne hervorrufen. Wenn die Weisheitszähne komplett im Knochen verbleiben oder von Schleimhaut bedeckt sind, werden sie auch retinierte Weisheitszähne genannt.
Die Behandlung solcher Zähne basiert auf der entsprechenden Diagnostik. Da die Wurzelspitzen oft in der Nähe von im Unterkiefer verlaufenden Nerven liegen, führen wir bei Indikation ein dreidimensionales Röntgen durch (Cone-Beam-CT oder digitales Volumentomogramm), welches die einzelnen Hartgewebe sehr gut darstellt.
Zumeist müssen die Zähne chirurgisch entfernt werden, dies kann in lokaler Anästhesie oder in Vollnarkose geschehen.
Wir haben eine grosse Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung von Weisheitszähnen. Die Praxis verfügt sowohl über eine 2D-wie auch über eine 3D-Röntgenmöglichkeit, und wir können Operationen in Lokalanästhesie und Vollnarkose durchführen.
Zahnimplantate, Knochenaufbauten, Sinuslift sowie extra-orale Implantate
Eine Implantation wird in Zusammenarbeit mit dem betreuenden Zahnarzt geplant.
Die Zahnimplantation ist eine sehr zuverlässige Methode zum Ersetzen von fehlenden Zähnen. Vor einem Eingriff wird eine Röntgenbildgebung durchgeführt, um das Knochenvolumen abschätzen zu können. Manchmal wird im Labor oder mithilfe einer Planungssoftware eine sogenannte Bohrschablone vorbereitet, die benutzt wird, um das Implantat genau zu positionieren. Knochenaufbauten vor oder während der Implantation können notwendig sein. Am besten wird Eigenknochen benutzt, aber auch ein Knochenersatzmaterial kann in gewissen Gebieten erfolgreich verwendet werden. Ein solches Gebiet ist die Kieferhöhle, wobei bei einem sogenannten «Sinuslift» im Oberkiefer eine Verankerung für eine Implantation geschaffen werden kann.
Obwohl unter gewissen Umständen eine sofortige Kronenversorgung durchgeführt werden kann, wird zumeist drei bis vier Monate nach der Implantation zugewartet, bis die Krone durch den privaten Zahnarzt hergestellt und eingesetzt wird.
In der Praxis haben wir viel Erfahrung mit Zahnimplantaten sowie mit Knochenaufbaumethoden und arbeiten regelmässig mit Zahnärzten zusammen, um unseren Patienten ein optimales Resultat gewährleisten zu können.
Kurzinformationen für Patientinnen und Patienten
Knocheninfekte
Knocheninfekte (Osteomyelitis) können nach Zahninfekten, einem Abszess nach Zahnentfernung, nach Unfällen oder in seltenen Fällen durch blutübertragene Erreger ausgelöst werden. Auch eine Bestrahlung kann ähnliche Effekte auf einen Knochen haben (Osteoradionekrose).
Heute wird zunehmend darüber berichtet, dass gewisse Medikamente gegen Krebs und Osteoporose (sg. antiresorptive Medikamente) zu Knochennekrosen führen können (Osteonekrose), was als medikamenten-assoziierte Osteonekrose des Kiefers (MRONJ) bezeichnet wird.
Eine gründliche Untersuchung und Bildgebung sind in jedem Fall zwingend notwendig, um die korrekte Behandlung einleiten zu können.
Unser Ärzteteam behandelt seit vielen Jahren die unterschiedlichsten Arten von Knochenveränderungen und Infekten.
Wurzelspitzresektion
Dies bezeichnet die Amputation der Wurzelspitze bei bereits wurzelbehandelten Zähnen infolge eines Infekts oder einer Zyste an der Wurzelspitze.
Gesichtstraumata
Wir führen die Reposition und Osteosynthese aller Gesichtsfrakturen durch. Heute kann mittels computer-assistierter Planung ein patientenspezifisches Implantat hergestellt werden, was bei einigen Frakturen ermöglicht, minimal invasiv zu operieren. Das Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung von Gesichtsform und -funktion. Fast alle Frakturen werden unter Vollnarkose behandelt. Gewisse, vor allem Mittelgesichtsfrakturen, müssen nicht sofort behandelt werden, aber eine Wartezeit von mehr als sieben bis zehn Tagen sollte nach Möglichkeit nicht überschritten werden.
Orbitafrakturen
Eine spezielle, relativ häufige Fraktur, bei der eine oder mehrere, halt gebende Wände gebrochen und verschoben sind. Mittels gut gelegten Zugängen sind solche Frakturen gut behandelbar.
Weichteilverletzungen
Oft sind Gesichtsfrakturen begleitet von Weichteilverletzungen. Wichtig ist die frühe und korrekte Versorgung, um funktionelle und ästhetische Einbussen zu vermeiden. Bei Bedarf können später Revisionsplastiken von Narben durchgeführt werden.
Zahnverlust
Wichtig ist die korrekte Aufbewahrung von Zähnen und die schnellstmögliche Reposition und Fixation der Zähne durch Ihren Zahnarzt